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Diabetes bei Katzen: Ein umfassender Ratgeber

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    Lese alles zur Zuckerkrankheit, Diabetes bei Katzen:

    • Symptome, die bei Diabetes mellitus auftreten und wie du erste Anzeichen erkennst
    • Welche Auswirkungen die Symptome haben
    • Was du vorbeugend tun kannst, damit Katzen es nicht bekommen
    • Und was die Ernährung damit zu tun hat.
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    Diabetes bei Katzen: Ein umfassender Ratgeber für Katzenbesitzer
    🐾

    Schnell-Info: Wenn Katzen zu Diabetiker werden

    • Auch Katzen können Diabetes bekommen (circa 1 von 100)
    • Erste Anzeichen: deine Katze trinkt mehr als sonst, verliert an Gewicht und wirkt müde.
    • Eine Behandlung ist in vielen Fällen erfolgreich, sodass deine Katze glücklich weiterlebt.
    Lese mehr im Text
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    Was ist Diabetes bei Katzen?

    Katzen mit Diabetes können Zucker, also Kohlenhydrate, nicht normal verarbeiten. Bei der Aufnahme von Zucker passiert ähnlich wie beim Menschen Folgendes:

    • Der Blutzuckerspiegel steigt nach einer Mahlzeit an. Damit dieser nicht zu stark ansteigt, wird in der Bauchspeicheldrüse das Hormon Insulin produziert, das Zellen hilft, den Zucker aufzunehmen. Der Zucker dient als Energiequelle.
    • Funktioniert diese Aufnahme von Zucker (Glukose) nicht mehr, weil beispielsweise zu wenig Insulin vorhanden ist, steigt der Blutzuckerspiegel, mit der Folge, dass weniger Energie vorhanden ist. Es entsteht ein Hungergefühl, sodass Katzen mehr fressen und gleichzeitig abnehmen. Einige Katzen können nicht mehr springen oder richtig laufen.

    Es kommt zu gesundheitlichen Problemen, die schnell zu behandeln sind, um größere Schäden (z.B. absterben von Zellen) oder gar den vorzeitigen Tod zu vermeiden.

    Zwei Formen: Typ 1 und Typ 2:

    Bei Katzen treten zwei Typen von Diabetes melitius auf:

    • Typ 1: Häufig bei Hunden und sehr selten bei Katzen bildet das Immunsystem Antikörper gegen Zellen, die Insulin bilden.
    • Typ 2: In den Zellen entsteht zu wenig Insulin und Zellen können das Hormon Insulin nicht mehr richtig aufnehmen.

    Wie macht sich Diabetes bei Katzen bemerkbar? – Symptome und Anzeichen erkennen

    Diabetes kann bei Katzen schwer zu erkennen sein. Oft zeigen sie erst spät Symptome. Hier sind einige Anzeichen, die auf Diabetes hinweisen können:

    • Erhöhter Durst (Fachwort: Polydipsie): Trinkt deine Katze mehr als sonst? Ein gesteigerter Durst ist oft eines der ersten Anzeichen für Diabetes bei Katzen. Achte darauf, wie oft deine Katze zum Wassernapf geht und ob du das Wasser häufiger auffüllen musst.
    • Häufiges Wasserlassen (Fachwort: Polyurie): Muss deine Katze häufiger aufs Katzenklo? Wenn deine Katze mehr trinkt, wird sie auch häufiger urinieren.
    • Gewichtsverlust trotz Appetit: Nimmt deine Katze ab, obwohl sie mehr frisst? Ein weiteres häufiges Symptom ist ein unerklärlicher Gewichtsverlust. Obwohl deine Katze mehr Futter zu sich nimmt (Fachwort: Polyphagie), verliert sie an Gewicht, weil ihr Körper das Futter nicht richtig verwerten kann.
    • Abgeschlagen und müde: Wirkt deine Katze lethargisch und hat weniger Energie? Katzen mit Diabetes wirken oft schwach und müde. Sie schlafen mehr und haben weniger Interesse an Aktivitäten, die ihnen früher Spaß gemacht haben.
    • Falsches Auftreten der Pfote (Fahwort: plantigrader Gang): Normalerweise läuft eine Katze sanft auf Ihren Pfoten. Katzen mit fortgeschrittener Diabetes laufen in einigen Fällen mit den Hinterbeinen auf dem Mittelfuß. Manchmal können sie auch nicht mehr springen.

    Wenn du diese Symptome bei deiner Katze bemerkst, solltest du schnellstmöglich einen Tierarzt aufsuchen. Eine frühzeitige Behandlung kann deine Katze in vielen Fällen vollständig heilen.

    Diagnose und Behandlung

    Der Tierarzt wird wahrscheinlich Blut- und Urintests durchführen, um den Blutzuckerspiegel zu überprüfen. Diese Tests sind notwendig, um festzustellen, ob deine Katze Diabetes hat und wie schwer die Erkrankung ist. Wenn die Diagnose Diabetes bestätigt wird, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten:

    • Insulintherapie: Die häufigste Behandlungsmethode bei Diabetes ist die Insulintherapie. Du musst deiner Katze regelmäßig Insulin spritzen, um den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren. Dein Tierarzt wird dir zeigen, wie du die Injektionen sicher und möglichst schmerzfrei durchführst.
    • Katzen Diabetes ohne Insulin behandeln: Eine recht neue Behandlungsmöglichkeit ist, das ein Wirkstoff über Tropfen verabreicht wird. Dies ist deutlich angenehmer als jeden Tag Insulin zu spritzen. Sprich deine Tierärztin direkt darauf an, falls sie es nicht selbst vorschlägt.
    • Ernährungsumstellung: Eine spezielle Diät kann helfen, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren. Diese Diät ist oft kohlenhydratarm und proteinreich. Dein Tierarzt oder ein Tierernährungsberater kann dir helfen, den richtigen Futterplan für deine Katze zu erstellen. Es gibt von den gängigen Futtermarken Spezialfutter für Diabetiker. Ist das Normalgewicht nach Übergewicht erreich, kann Diabetes bei Katzen verschwinden.
    • Regelmäßige Kontrollen: Regelmäßige Tierarztbesuche sind wichtig, um die Behandlung anzupassen und den Gesundheitszustand zu überwachen. Es können Begleiterscheinungen wie Probleme mit den Nieren oder Augen auftreten. Der Tierarzt wird den Blutzuckerspiegel regelmäßig prüfen und die Insulindosis gegebenenfalls anpassen. Du kannst den Blutzuckerspiegel auch selbst messen.
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    Weitere Infos und Tipps zum Futter: Diabetes Katzenfutter.

    So misst du den Blutzuckerspiegel

    Dein Tierarzt wird den Blutzuckerspiegel messen und dir genau erklären wie das mit den Insulinspritzen, der Ernährung und so weiter funktioniert. Jedoch ist es ratsam im weiteren Verlauf der Behandlung den Blutzuckerspiegel selbst zu Hause zu messen, damit du nicht ständig zum Tierarzt musst.

    Es gibt spezielle Blutzuckermessgeräte, die ein Bluttropfen entnehmen. Auf einem Teststreifen kannst du dann die entsprechenden Werte ablesen.

    Mögliche Blutzuckerwerte:

    • Jede Katze ist anders, deswegen frage deinen Tierarzt nach den genauen Werten. Normalerweise sollten die Werte zwischen 5 und 15 mmol/L bzw. 90 bis 270 mg/dL liegen.
    • Werte über 27 mmol/L bzw. 400 mg/dL sind kritisch.
    • Auch kleine Werte, bei der eine Unterzuckerung vorliegt, sind bei hoher Aktivität oder wenn deine Katze länger nichts gefressen hat möglich und problematisch.

    Dein neuer Alltag

    Ein Leben mit einer erkrankten Katze erfordert Anpassungen, aber mit der richtigen Pflege kann deine Katze ein glückliches und gesundes Leben führen. Bei vielen Katzen verschwindet die Erkrankung einfach wieder. Und wenn der Blutzuckerspiegel stabil ist, ist der Alltag nicht groß eingeschränkt.

    Dennoch musst du dich jetzt mehr um deine Katze kümmern. Du musst sie wahrscheinlich häufiger füttern und die Blutzuckerwerte messen.

    Hier ein paar Tipps für einen entspannten Alltag:

    • Feste Fütterungszeiten: Gib deiner Katze zu festen Zeiten Futter, um den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren. Regelmäßige Mahlzeiten helfen, den Blutzucker im Gleichgewicht zu halten und vermeiden plötzliche Schwankungen. Ratsam sind 6 bis 8 kleine Portionen pro Tag in einem Abstand von circa 4 Stunden. Genauere Angaben erhältst du von deinem Tierarzt.
    • Bewegung: Halte deine Katze aktiv. Bewegung hilft, den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren. Spiele regelmäßig mit deiner Katze und animiere sie zu körperlicher Aktivität. Bewegung fördert die Insulinempfindlichkeit und kann helfen, das Gewicht deiner Katze zu kontrollieren.
    • Stress vermeiden: Stress kann den Blutzuckerspiegel beeinflussen. Schaffe eine ruhige Umgebung für deine Katze. Achte darauf, dass sie einen sicheren Rückzugsort hat und nicht ständig gestört wird. Veränderungen im Haushalt oder laute Geräusche können Stress auslösen und sollten vermieden werden.

    Welche Kosten kommen auf mich zu?

    Eine Katze mit Diabetes benötigt Insulin-Spritzen, Spezialfutter und es ist ein regelmäßiger Tierarztbesuch erforderlich. Mögliche zusätzliche Kosten:

    • Das Futter ist je nachdem, was du vorher gefüttert hast, nicht teurer. Die Kilopreise liegen zwischen 4 und 20 €. Möglicherweise steigen somit deine Futterkosten.
    • Spritzen, Insulin und Tests für den Blutzuckerspiegel kosten circa 30 bis 50 € pro Monat, je nach Marke und benötigte Menge.
    • Vor allem am Anfang sind einige Arztbesuche empfehlenswert, die ebenfalls zu Buche schlagen.

    Du musst dir die genauen Kosten im Einzelfall durchrechnen. Je nach Fall kann sich eine Katzenversicherung lohnen, die beispielsweise Spezialfutter bezuschusst.

    Prävention und Ursachenbekämpfung

    Mache dir bewusst, welche Umstände Diabetes bei Katzen begünstigen:

    • Hohes Gewicht
    • Zu wenig Sport
    • Hohes Alter
    • Kastration

    Die beiden letzten Punkt können nicht vermieden werden. Eine Kastration ist wichtig, um Tierleid zu vermeiden!

    Die ersten Punkte sind mit diesen Maßnahmen vermeidbar:

    • Gesunde Ernährung: Füttere deine Katze mit hochwertigem Futter. Vermeide es, deiner Katze zu viele Leckerli oder menschliche Nahrung zu geben, da diese oft zu viele Kohlenhydrate und Zucker enthalten.
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    • Gewichtskontrolle: Achte darauf, dass deine Katze ein gesundes Gewicht hat. Übergewicht erhöht das Risiko. Eine schlanke Katze ist weniger anfällig für Diabetes und andere gesundheitliche Probleme. Wenn deine Katze übergewichtig ist, arbeite mit deinem Tierarzt an einem Gewichtsreduktionsplan.
    • Sorge für Beschäftigung: Beschäftige dich täglich mit deiner Katze und sorge dafür, dass sie ausgelastet ist und nicht nur faulenzt und frisst. Besonders Hauskatzen ohne Freigang leiden an Übergewicht, weil sie sich zu wenig bewegen und gleichzeitig viel zu viel fressen. Wenn du jeden Morgen und Abend ein paar Minuten mit ihr spielst, kann dies Wunder wirken.
    • Regelmäßige Tierarztbesuche: Lass deine Katze regelmäßig vom Tierarzt untersuchen. Frühzeitige Erkennung von Gesundheitsproblemen kann das Risiko für Diabetes verringern. Regelmäßige Gesundheitschecks sind wichtig, um sicherzustellen, dass deine Katze gesund bleibt und mögliche Probleme frühzeitig erkannt werden.
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    Hat deine Katze Diabetes? Schreibe gerne einen Kommentar, wie dein Alltag aussieht.

    FAQ zu Diabetes bei Katzen

    Lebenserwartung: Kann meine Katze mit Diabetes ein normales Leben führen?

    Ja, mit der richtigen Behandlung und Pflege kann deine Katze ein glückliches und gesundes Leben führen. Regelmäßige Insulininjektionen und eine angepasste Ernährung sind entscheidend. Viele Katzenbesitzer berichten, dass ihre Katzen nach der Diagnose und Anpassung der Behandlung wieder ein normales Leben führen können.

    Circa 50 % der an Diabetes erkrankten Katzen werden die Erkrankung im ersten Jahr der Behandlung wieder los.

    Wie erkenne ich, ob meine Katze Diabetes hat?

    Erste Anzeichen sind vermehrter Durst, häufiges Wasserlassen, Gewichtsverlust trotz gesteigertem Appetit und Schwäche. Ein Tierarzt kann durch Blut- und Urintests eine genaue Diagnose stellen. Achte auf Veränderungen im Verhalten deiner Katze und suche bei Verdacht auf Diabetes sofort den Tierarzt auf.

    Was passiert, wenn Diabetes bei meiner Katze unbehandelt bleibt?

    Unbehandelter Diabetes kann zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen und die Lebenserwartung verringern. Mögliche Probleme: Erblindung, Nierenschäden und letztlich ein diabetisches Koma, das lebensbedrohlich sein kann. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um diese Komplikationen zu vermeiden.

    Welche Rassen sind besonders betroffen?

    Maine Coon, Siamkatzen, Russisch Blau und allgemein Wohnungskatzen erkranken häufiger.

    Kann ich Diabetes bei meiner Katze verhindern?

    Durch eine gesunde Ernährung, Gewichtskontrolle und regelmäßige Tierarztbesuche kannst du das Risiko für Diabetes bei deiner Katze verringern. Prävention ist der beste Ansatz, um sicherzustellen, dass deine Katze gesund bleibt und ein langes, glückliches Leben führt.

    Mit der richtigen Pflege und Aufmerksamkeit kannst du deiner Katze helfen, mit Diabetes gut zu leben. Achte auf die Symptome, halte regelmäßige Tierarztbesuche ein und passe die Ernährung deiner Katze entsprechend an. So kannst du sicherstellen, dass deine Katze trotz Diabetes ein langes und glückliches Leben führt.

    Beitrag bewerten:

    Henni + Pfötchen & Flöckchen
    Beitrag verfasst von:
    Henni + Pfötchen & Flöckchen
    Henni ist Katzenblogger, -halter, Tiertexter sowie Fachberater für Katzenfutter und schreibt mit der Unterstützung von Pfötchen und Flöckchen. Mehr über uns: Info zum Katzenblog.
    Quellen:

    u. a.: Katze mit Diabetes | Wamiz | MSD-Tiergesundheit | Eigenes Wissen und Erfahrungen

    Veröffentlicht: Juli 2024 | Zuletzt aktualisiert: Juli 2024

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