Rund 3 Stunden pro Tag putzen Katzen Ihr glänzendes Fell. Ist bei diesem umfangreichen Haarpflegeprogramm überhaupt noch eine menschliche Fellpflege bei Katzen erforderlich?
Was muss ich als Halter tun? Und welche Produkte sind am besten geeignet? Bürste oder Handschuh? Erfahre es jetzt!

Schnell-Info: Fellpflege bei Katzen
- Katzen pflegen ihr Fell zum größten Teil selbstständig.
- Bei der Parasitenbekämpfung kannst du deiner Katze beiseite stehen und Flöhe, Zecken, Herbstgrasmilbe und Co. entfernen.
- Auch bei Fellproblemen, wie kahle Stellen, verfilztes oder struppiges, stumpfes Fell, kannst du deine Katze unterstützen.
Inhaltsverzeichnis
Wozu betreiben Katzen Fellpflege?
Das Fell deiner Katze ist mehr als nur ein hübscher Pelz: Es ist ihr natürlicher Schutzmantel. Wie eine gut sitzende Jacke hält es sie bei Kälte warm und bei Hitze kühl. Gleichzeitig schützt es die empfindliche Haut vor Sonnenbrand, Insektenstichen und kleinen Verletzungen.
Kurz gesagt: Ohne ihr Fell wäre deine Katze draußen schutzlos. Es ist ihre persönliche Klimaanlage und Ritterrüstung in einem. Es ist daher sehr sinnvoll, das Fell zu pflegen. Die Natur hat es deshalb so vorgesehen, dass Katzen sich jeden Tag putzen.
Hierher stammt übrigens der Begriff „Katzenwäsche“ für „sich schnell frisch machen“. Die Katzenwäsche ist bei Katzen jedoch sehr gründlich.
Die Katzenzunge ist rau und verfügt über Häkchen (Fachwort: Papillen), mit denen hervorragend das Fell gebürstet werden kann. Auch feuchten Katzen ihre Pfoten an, um Stellen zu erreichen, an denen die Zunge nur schwer hinkommt.
Meine Katze Flöckchen sammelt sogar Zecken von ihrem Körper.
Oder anders gesagt: Katzen legen sich mehrere Stunden pro Tag mächtig ins Zeug, um das Fell ordentlich zu halten.
Muss ich meine Katze bei der Fellpflege unterstützen?
Eine gesunde Katze muss nicht unbedingt bei der Fellpflege geholfen werden, jedoch kannst du sie gerade zum Fellwechsel (Frühling und Herbst) unterstützen.
Praktischer Nebeneffekt: mit dem Auskämmen der überschüssigen Haare fliegen weniger Haare in deinem Wohnraum herum.
Besonders langhaarige Katzen (z.B. Perserkatzen) solltest du regelmäßig kämmen, um ein Verfilzen der Haare zu vermeiden.
Weitere Gründe, die dafür sprechen, das Haar deiner Katzen zu pflegen:
- Katzen verschlucken Haare in großen Mengen. Es bilden sich im Margen Haarbälle, die hochgewürgt werden, um sie loszuwerden. Dies lässt sich mit regelmäßigen Bürsten und Katzengras reduzieren.
- Ein Befall von Zecken, Flöhen oder anderen Tierchen wie Herbstgrasmilben können vorgebeugt werden, wenn du deine Katze täglich streichelst und nach Zecken und Co. Ausschau hältst.
- Öle, Schmiermittel oder giftige Stoffe wie Farben verkleben die Haare. Hier kannst du deine Katze ausnahmsweise baden oder versuchen, die Stellen zu behandeln.
- Krankheiten, die ein selbstständiges Putzen verhindern oder zu Haarausfall führen.
- Ein hohes Alter, sodass die Pflege nicht nachgekommen wird.
Welche Utensilien benötige ich?
- Für das einfache Herauskämen: ein Kamm oder eine Bürste genügt. Als Alternative sind auch Handschuhe mit Bürstenfunktion nützlich und denkbar, allerdings mögen nicht alle Samtpfoten Fellpflegehandschuhe.
- Bei Zeckenbefall: Eine Zeckenzange*Werbung, um die Tiere zu entfernen. Mit einem Zeckenmittel kannst du einem Befall vorbeugen.
- Bei Flohbefall: Mit einem Flohkamm (engere Stäbe) kannst du Flöhe und die Floeier herauskämen. Auch gibt es spezielle Mittel gegen Flöhe.
- Andere Parasiten: Der erwähnte Flohkamm ist auch für andere Tierchen geeignet.
Spielen andere Faktoren wie das Futter eine Rolle?
Ja. Gesundes Futter fördert ein schönes Fell. Ferner kann viel Stress dazu führen, dass sich deine Katze nur noch wenig putzt. Achte daher immer auf eine katzengerechte Umgebung.
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Muss ich zum Katzenfriseur?
Eine gesunde Katze muss in der Regel nicht zu einem Katzenfriseur gehen. Falls die Haare stark verfilzt sind, hilft es gelegentlich nur noch, sie abzuschneiden. Hier ist ein Besuch bei einem Friseur möglich.
Wann sollte ich mit meiner Katze zur Fellpflege zum Tierarzt?
Nicht jede Fellveränderung ist harmlos. Bitte geh zum Tierarzt, wenn du Folgendes bemerkst:
- Kahle Stellen oder übermäßiger Haarausfall
- Verkrustungen, Schuppen oder nässende Stellen
- Juckreiz, häufiges Kratzen oder Lecken
- Stumpfes, fettiges oder übel riechendes Fell
- Deine Katze putzt sich plötzlich kaum noch
Diese Symptome können auf Parasiten, Allergien, Pilze oder innere Erkrankungen hinweisen.
Wie bekomme ich meine Katze dazu, sich bürsten zu lassen?
Manche Katzen sind scheu oder mögen es einfach nicht. Mit Geduld und Leckerli kann es dennoch funktionieren:
- Fang klein an: Nimm zuerst die Hand statt der Bürste und streichle an den Lieblingsstellen.
- Nutze einen Pflegehandschuh: wirkt wie Streicheln, wird oft besser akzeptiert (von Katze zu Katze unterschiedlich, meine finden eine Bürste besser).
- Belohne direkt danach mit einem Leckerli oder Spiel –> positive Verknüpfung!
- Mach’s zur Routine: Täglich 1–2 Minuten reichen am Anfang.
Tipp: Viele Katzen lieben es, am Kopf oder unter dem Kinn gebürstet zu werden. Starte dort!
Fazit: Was tun, damit die Katze ein schönes, glänzendes Fell bekommt?
Fellpflege ist keine lästige Pflicht, sondern eine Liebeserklärung an dein Tier. Du hilfst ihr, sich wohlzufühlen, gesund zu bleiben und das flauschige Fell zu behalten, das sie so stolz pflegt. Ob Bürste, Handschuh oder Flohkamm, mit ein bisschen Übung wird die Fellpflege zu einem Ritual, das euch beide verbindet.
Checkliste für schönes Fell:
- Ernährung: Hochwertiges Futter mit ausreichend Proteinen und gesunden Fetten.
- Regelmäßiges Bürsten: Entfernt abgestorbene Haare und verhindert ein Verfilzen.
- Stress reduzieren: Glückliche Katzen putzen sich besser.
- Parasitenkontrolle: Flöhe, Zecken und Co. können dazu führen, dass Haare abhandenkommen.
Was hilft deiner Katze bei der Fellpflege am meisten? Schreib es in die Kommentare. Dein Tipp kann anderen Haltern das Leben leichter machen!
FAQ Fellpflege bei Katzen
Wie oft soll ich meine Katze kämmen?
Viele Katzen finden es sehr angenehm, gekämmt zu werden. Du kannst es jeden Tag oder in einem anderen Rhythmus als gemeinsames Ritual machen.
Gibt es Hausmittel für die Fellpflege?
Ja, aber bitte mit Bedacht einsetzen! Ein bewährtes Hausmittel ist Kokosöl. Ein winziger Klecks ins Fell einmassiert, macht es geschmeidiger, hilft beim Entwirren und wirkt sogar leicht gegen Parasiten. Aber: Nicht zu viel! Katzen lecken sich intensiv. Zu viel Öl kann zu Durchfall führen.
Vermeide bitte „Hausmittel“ wie Essig, Babyöl oder Menschen-Shampoo, da diese der sensiblen Katzenhaut schaden und giftige Stoffe enthalten können.
Hilft Öl bei stumpfem, nicht glänzenden Fell?
Ja, in Maßen! Ein paar Tropfen hochwertiges Öl ins Futter gemischt (z. B. Lachsöl oder Leinöl) können helfen, wenn das Fell stumpf, spröde oder schuppig wirkt. Die enthaltenen Omega-3- und -6-Fettsäuren unterstützen die Hautgesundheit von innen. Aber: Nur gelegentlich und in Absprache mit dem Tierarzt – besonders bei Vorerkrankungen.
Gegen den Strich bürsten?
Grundsätzlich: Nein, lieber nicht dauerhaft gegen den Strich bürsten. Das mögen die meisten Katzen gar nicht. Ihr Fell liegt in Wuchsrichtung glatt an, und gegen den Strich zu bürsten, fühlt sich für sie oft unangenehm an. Stell dir vor, jemand rubbelt dir mit einem rauen Handtuch durchs Haar. Nicht gerade Wellness, oder?
Die Haare sind verfiltzt. Was tun?
Verfilztes Fell? Jetzt ist Fingerspitzengefühl gefragt.
- Leichte Knoten: Vorsichtig mit einem grobzinkigen Kamm entwirren.
- Härtere Fälle: Mit einer Schere nur mit Abstand zur Haut rausschneiden
Gar nichts geht mehr? Ab zum Profi: Tierfriseur oder Tierarzt.
Müssen alle Rassen gebürstet werden?
Nicht zwingend, aber jede Katze profitiert davon.
- Langhaarkatzen wie Perser, Maine Coon oder Norwegische Waldkatzen müssen regelmäßig gebürstet werden – am besten täglich. Sonst verfilzt das Fell schnell und es entstehen schmerzhafte Knoten.
- Kurzhaarkatzen wie Britisch Kurzhaar oder Europäisch Kurzhaar kommen oft allein klar, aber: Beim Fellwechsel im Frühling und Herbst helfen Bürste oder Kamm, lose Haare zu entfernen. Das reduziert Haarballen, spart dir Putzarbeit und wird von vielen Katzen als Massage genossen.
- Nacktkatzen wie die Sphynx haben zwar kein Fell, brauchen aber trotzdem Pflege. Ihre Haut produziert Talg, der regelmäßig mit einem weichen Tuch entfernt werden sollte.
Quellen + Veröffentlichungshinweis:
Zooplus | Welt der Katzen | Eigenes Wissen und Erfahrungen.
Veröffentlicht: Mai 2025 | Zuletzt aktualisiert: Mai 2025