Eine weitere Methode, um Katzen zu erziehen und ihnen etwas beizubringen, ist das „Clickertraining“. Die Clicker-Grundlagen (Einstieg, Anleitung, Tipps & Vorteile) und wofür es überhaupt benötigt wird, erfährst du in diesem Blogbeitrag.
Schnell-Info: Der Katzen-Clicker
- Mit einem Clicker belohnst du deine Katze für eine gute Tat. Der Sinn dahinter: du trainierst mit dem Clicker deine Katze und zeigst ihr, was sie darf und was sie nicht darf. Auch ist es möglich, ihr Kunststücke beizubringen.
Inhaltsverzeichnis
Mit Katzen Clickern – Belohnung für gute Taten
Die Clicker-Methode wurde erfunden, um Delfinen etwas beizubringen. Mittlerweile wird sie auch bei Pferd, Hund oder Katze eingesetzt.
Ein Clicker, ist ein kleines Plastikteil, das durch Drücken ein „Klick Geräusch“ erzeugt. Das Geräusch verstärkt eine gute Tat positiv. Du gibst deiner Katze mit einer guten Tat eine Belohnung. Sie hat ein Erfolgserlebnis und wird die gute Tat öfter versuchen. Der Trick dahinter ist es, Katzen immer dann positiv zu belohnen, wenn sie etwas Richtiges machen.
Ein Beispiel: Katze kratzt am Sofa. Du nimmst sie vom Sofa weg und sagst so etwas wie „Nein!“. Wenn deine Katze jetzt an einer richtigen Stelle, wie den Kratzbaum kratzt, bekommt sie dafür ein Leckerli und gleichzeitig das Klick-Geräusch zu hören.
Wenn du das öfter wiederholst, merkt sich die Katze, dass sie eine Belohnung bekommt, wenn sie am Kratzbaum kratzt und keine Belohnung am Sofa. Es wird also uninteressant am Sofa zu kratzen und viel „leckerer“ an der richtigen Stelle zu kratzen.
Der Clicker dient als Hilfsmittel, um das „Erfolgserlebnis“ zu verstärken.
Vorteile vom Clickertraining
- Zusätzliche Verstärkung: Klick → Etwas machen = Leckerli
- Bindung zwischen dir und Katze wird gestärkt
- Ein Vertrauen wird aufgebaut
- Kein Einsatz von Gewalt, der Katze macht es Spaß
- Immer das gleiche Geräusch. Katzen haben ein gutes Gehör, sodass sie leichte Unterschiede in der menschlichen Stimme wahrnehmen, sodass eine Konditionierung auf ein Wort schwieriger ist.
- Geistige Forderung
- Gegen Langeweile, deswegen gut für Hauskatzen geeignet
Ab wann mit dem clickern anfangen? Welches Alter?Auch für Ältere?
Jede Katze erlernt es.
Zu junge Katzen sind allerdings von vielen anderen Eindrücken und Geräuschen oft zu sehr abgelenkt. Sie müssen sich zunächst an die neue Umgebung und an Menschen gewöhnen und bestimmte Fähigkeiten entwickeln. Kurz gesagt sind sie mit anderen Dingen beschäftigt, sodass das Clickertraining sich als schwierig erweist, sodass du erst noch etwas wartest.
Ältere Katzen sind unter Umständen weniger beweglich und das lernen kann schwerer fallen. Da brauchst du sehr viel Geduld und du überforderst sie am besten nicht. Wenn es nicht funktioniert, zwinge sie nicht zu etwas.
Clickertraining eine Anleitung: Die ersten Schritte:
Einen Clicker für Katzen kaufen:
Bitte wähle einen Klicker, der für Katzen geeignet ist, einige sind zu laut und erschrecken Katzen.
Falls du schon einen hast, der eigentlich für andere Tiere gedacht ist, kannst du einfach testen, ob er auch für Katzen geeignet ist. Dazu beobachte deine Katze, wie sie beim Clickern reagiert. Falls sie merklich zurückschreckt und Angst zeigt, dann nimm bitte einen Anderen.
Eine einfache Alternative ist ein Kugelschreiber. Bitte dann immer denselben verwenden, sodass auch immer das genau gleiche Geräusch entsteht. Katzen hören feine Unterschiede, die für die meisten Menschen nicht hörbar sind.
Clickertraining Schritt 1: Katze den Clicker zeigen: Klassische Konditionierung
Wie in der → ultimativen Anleitung zur Katzenerziehung erwähnt, lernen Katzen durch Verknüpfungen. Sie merken sich kurze Verknüpfungen, wie Klick = Leckerli. Diese Verknüpfung musst du nun zunächst herstellen. Deine Katze muss verstehen, dass es nach dem Klick-Geräusch eine Belohnung gibt.
Wie zeige ich es ihr?
Setzte dich vor deine Katze. In der einen Hand hältst du ein Leckerli und in der anderen Hand den Clicker. Jetzt drückst du auf den Clicker und gibst deiner Katze sofort, innerhalb der nächsten Sekunde, ein Leckerli. Diesen Vorgang wiederholst du mehrmals am Tag.
Katzen lernen unterschiedlich schnell. Ob sie es verstanden hat, überprüfst du leicht. Du gibst den Leckerli nicht sofort nach dem Klickern, sondern wartest paar Sekunden länger. Wie reagiert deine Katze? Fordert sie dich auf, ein Leckerli herauszurücken? Wenn ja, hat sie es verstanden und wir gehen zum nächsten Schritt.
Clickertraining Schritt 2: Die Operante Konditionierung: Die Verknüpfung erweitern
Inzwischen haben wir eine einfache Verknüpfung hergestellt: Click = Leckerli. Diese Verknüpfung erweitern wir jetzt zu: Verhalten + Click = Leckerli. Ein Beispiel: Deine Katze soll am Kratzbaum kratzen: Wenn sie es macht, klickst du und gibst ihr ein Leckerli. Wenn du diese Übung wiederholst, wird sie es sich merken, abspeichern und gerne wiederholen, weil sie eine Belohnung erhält. Sie lernt, dass sie von sich aus aktiv werden muss, um etwas zu bekommen.
Clickertraining Schritt 3: Übung ausbauen
Nun versuche deine Katze hinauszuzögern, indem du die Belohnung nicht sofort hergibst. Warte ein paar Sekunden länger. Nach einiger Zeit und Übungseinheiten kannst du noch länger warten. So kannst du deiner Katze zum Beispiel beibringen, länger auf zwei Beinen zu „stehen“.
Clickertraining Schritt 4: Ein Kommando einführen
Trainiere, solange, bis sie die Übung wirklich verstanden hat. Erst, wenn deine Katze die Übung komplett beherrscht, führe Kommandos ein. Das Kommando erlernen ist nicht leicht und erfordert etwas Fingerspitzengefühl. Wichtig ist der Zeitpunkt, sage das Wort in dem Moment, wo deine Katze das Verhalten ausführt. Und dann heißt es üben, üben, üben.
Clickertraining Schritt 5: Ohne Clicker die Übung ausführen
Einige Übungen führen sie auch ohne ständige Belohnung aus. Mein Kater Pfötchen hebt beispielsweise jetzt immer die Pfote, wenn er Hunger auf Leckerli hat.
Versuche langsam deine Katze zu entwöhnen. Gib ihr nicht jedes Mal ein Leckerli oder ein Klick. Wichtig dabei: Katzen sind so schlau, dass sie sich Reihenfolgen merken. Das heißt, wenn du nur jedes zweite Mal ein Leckerli gibst, merkt sich die Katze das und reagiert dann auch nur jedes zweite Mal 😉 Also unregelmäßig handeln.
11 Tipps für das Clickern:
- Wähle einen ruhigen Ort
- Wenig Ablenkung durch Geräusche
- Zeitpunkt des Trainings: Trainiere, wenn deine Katze es will! Katzen haben ihren eigenen Kopf, wenn du sie aus den süßen Träumen weckst, sie völlig müde oder ausgehungert sind, ist es logischerweise kein guter Zeitpunkt.
- Fange mit einfachen Dingen an, steigern geht immer.
- Leckerli wählen, der sehr gerne gefressen wird –> Größere Belohnung
- Überfordere deine Katze nicht, mache genügend Pausen.
- Eine Übung nach der anderen. Nicht zwei gleichzeitig einüben, das führt zur Verwirrung und Desinteresse.
- Nicht labbern, rede nur so viel wie nötig um deine Katze nicht zu verwirren, der Befehl reicht.
- Keine Gewalt und kein Anschreien, sonst wird die Verbindung Angst + Click hergestellt. Deine Katze wird dann nichts mehr machen.
- Geduld haben. Auch einfache Tricks oder der 1. Schritt dauern ggf. Wochen
- Übe ohne Katze die Handhabung. Um die Katze in die gewünschte Position zu bringen, hilft eine Katzenangel. Also drei Dinge: Clicker, Leckerli, Katzenangel, in zwei Hände zu halten und rechtzeitig zu bewegen will, geübt sein. Es recht, wenn du, wie ich, dann noch versuchst nebenbei ein Foto zu schießen. Wenn du keinen Pelikan parat hast, der die Leckerlis rechtzeitig ausspuckt, denke vorher darüber nach 😉
Tipp: Ein Tagetstab mit integriertem Clicker, ist hier Goldwert. Der Tagetstab ist ein Stab, ähnlich wie eine Katzenangel, wo im Griff ein Clicker eingebaut ist. Ein über die Katze positionierter Tagetstab, animiert die Katze unter anderem Männchen zu machen.
Zwei Katzen gleichzeitig trainieren?
Mehreren Katzen das Clickern, gleichzeitig zu zeigen, ist nicht ganz einfach. Zunächst gewöhnst du beide getrennt an das Clickertraining. Am besten verwendest du auch zwei Clicker mit unterschiedlichen Klick-Geräuschen. Für jede Katze ein eigenes Geräusch, sodass jeder weiß, wer an der Reihe ist.
Erziehen ohne Clickern möglich?
Ja, wir haben eine ultimative Anleitung erstellt, mit der du deine Katze ganz ohne den Einsatz von Clickern erziehen kannst. Bei Kunststücken und komplexeren Aufgaben ist ein Clicker sinnvoll bzw. erleichtert enorm den Vorgang deiner Katze etwas beizubringen. Ich versuche Pfötchen und Flöckchen etliche Dinge beizubringen und präsentiere es mithilfe leicht verständlichen Schritt-für-Schritt-Anleitungen, wie ich es geschafft habe.
→ Katzen erziehen, die ultimative Anleitung
→ Katzentricks zum Nachmachen, Schritt-für-Schritt-Anleitungen von Anfänger bis Profi
Klickerst du mit deinen Katzen? Wie akkurat funktioniert es? Erzähle es in den Kommentaren.