Manche Katzen besitzen mehr Finger bzw. Zehen als andere. Hä? Die Polydaktylie bei Katzen beschreibt „vielzehige“ Katzen, die an ihren Pfoten mehr Zehen haben als üblich. Erfahre in den nächsten Zeilen, was es mit der genetischen Mutation auf sich hat.
Schnell-Info: Polydaktylie bei Katzen
- Polydaktylie bei Katzen ist keine Krankheit, sondern ein angeborener Gendefekt.
- In den meisten Fällen ergeben sich keine Nachteile für die Katze. Nur selten kommt es zu Komplikationen, sodass ein Tierarztbesuch ansteht.
- Die genetische Mutation kommt bei allen Katzenrassen vor, besonders häufig bei Maine-Coon-Katzen.
- Die Zucht von „Poly-Katzen“ ist in Deutschland nicht erwünscht, in den USA schon, wodurch in Deutschland selten eine Katze mehr Zehen als üblich hat.
Inhaltsverzeichnis
Polydaktylie bei Katzen – was ist das?
Polydaktylie ist ein Begriff aus der Medizin und beschreibt das Vorhandensein von mehr Zehen als üblich. Es handelt sich um eine genetische Mutation, die angeboren ist. Es ist somit keine Krankheit.
Achtung: Durch einen Tumor kann sich ein Gebilde bilden, das wie eine Zehe ohne Kralle aussieht. Wenn du bei deiner Katze erst im Erwachsenenalter eine solche zusätzliche Zehe bemerkst, besuche bitte einen Tierarzt.
Normalerweise haben Katzen an den Vorderpfoten fünf Zehen und an den Hinterpfoten vier Zehen. Poly-Katzen haben insgesamt mehr als 18 Zehen. Laut dem Guinessbuch der Rekorde hat der Kater „Jake“ 28 Zehen.
Sind bestimmte Rassen betroffen?
Dieses Phänomen ist nicht auf bestimmte Rassen beschränkt, kommt jedoch bei Maine Coons und der Rasse Pixiebob häufiger vor als bei anderen. Die American Polydactyl Katze ist eine anerkannte Rasse in den USA, die ebenfalls vielzehige Pfoten aufweist.
Maine-Coon-Katzen waren früher auf Schiffen unterwegs. Größere Pfoten waren hier sicherlich hilfreich, um auf dem nassen Deck nicht über Bord zu fliegen. „Schiffskatzen“ sind Katzen mit einer zusätzlichen Zehe an wenigstens zwei Pfoten. Je nach Quelle hatte die ursprüngliche Form der Rasse zu 40 % mindestens eine Zehe zu viel.
Da die Polydaktylie bei Katzen „außerirdisch“ oder „verstrahlt“ aussieht, fasziniert es viele Menschen und Forscher. Einige bezeichnen sie als Glücksbringer und in der Vergangenheit tauchten sie in verschiedenen Mythologien und Geschichten auf. Im Mittelalter wurden sie getötet, dass sie als Hexen- und Teufelswerk bezeichnet wurden.
Übrigens: Ernest Hemingway hatte wohl eine Polydaktylie-Katze, weshalb auch die Rede von „Hemingway-Katzen“ ist.
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Unterschiedliche Formen der Polydaktylie
Es gibt verschiedene Formen, die sich je nach Lage der zusätzlichen Zehen unterscheiden.
- Zusätzliche Zehen an den Vorderpfoten.
- Nur die Hinterpfoten sind betroffen.
- Kombination aus beiden Formen: Sowohl die Vorder- als auch die Hinterpfoten weisen zusätzliche Zehen auf.
- Mittens-Form: Die zusätzlichen Zehen liegen auf der Innenseite der Pfote, wo sonst die Afterkralle zu finden ist. Die Pfote sieht aus wie Fäustlinge (Engl. „Mittens“ = Fäustlinge).
- Patty-Foot-Form: Die zusätzlichen Zehen befinden sich in der Mitte oder an der Außenseite der Pfote. Die Pfote ist rund wie ein (Burger-)Patty.
Einschub: Afterkralle bzw. Wolfskralle bei Katzen:
An den Hinterpfoten haben Katzen vier statt fünf Zehen. Vor vielen Jahren war dies anders. Sie hatten wie Menschen vier Zehen. Häufig ist ein Knubbel an der Hinterpfote noch als Rudiment erkennbar. In seltenen Fällen haben Katzen auch an den Hinterpfoten fünf Zehen. Diese 5. Zehe wird als Afterkralle oder Wolfskralle bezeichnet.
Pflege und Umgang mit Polydaktylie Katzen
Die zusätzlichen Zehen haben für Polydaktylie Katzen Vor- und Nachteile. Sie könnten beim Klettern und Jagen hilfreich sein. Allerdings führen sie auch zu Einschränkungen, wenn sie ungünstig wachsen. Stören sie nicht, leben Polydaktylie Katzen ein ganz normales Leben. Sie benötigen keine besondere Pflege. Es ist jedoch wichtig: Falls Probleme, wie Entzündungen auftreten, besuche einen Tierarzt.
Zucht von Poly-Katzen
In Deutschland wird es vom Bundesministerium empfohlen, keine Poly-Katzen zu züchten. In Amerika wird sie mit Vorliebe unter den Namen „Superscratcher“ gezüchtet.
Ihre zusätzlichen Zehen machen sie zu ganz besonderen Begleitern. Hast du schon von der Polydaktylie bei Katzen gehört? Schreibe gerne einen Kommentar.
FAQ Polydaktylie bei Katzen
Katze mit 6 Zehen – diese Rasse hat sie!
Eine Katze mit 6 Zehen verkörpert keine bestimmte Katzenrasse. Meines Wissens kann bei jeder Katzenrasse Polydaktylie auftreten. Tritt Polydaktylie bei Maine-Coon-Katzen und Katern auf?
Ja, häufiger als bei anderen Katzen tritt Polydaktylie bei Maine-Coon-Katzen oder Katern auf. Was sind Poly-Pfötchen?
Als Poly-Pfötchen werden Pfoten mit zusätzlichen Zehen bezeichnet. Wie Entsteht Polydaktylie?
Es handelt sich um einen Defekt des Sonic-Hedgehog-Gens, der vererbt wird. Ein Elterntier muss eine Poly-Katze sein, damit es weitervererbt wird. Das Gen ist für die Anzahl der Zehen verantwortlich. Bei einem Defekt wird „falsch gezählt“ und es bilden sich mehr Zehen. Ist Polydaktylie schlimm?
Nein, in vielen Fällen ist Polydaktylie nicht schlimm für Katzen. Vereinzelt treten Komplikationen wie Schmerzen auf. Können Menschen Polydaktylie bekommen?
Ja. Quellen:
u. a.: Barmenia, Zooplus, Mein Haustier